24 Stunden in Dublin

 

Von Donnerstag auf Freitag habe ich spontan eine Nacht in Dublin verbracht.

Die Idee, die ein paar Tage vorher aufkam, schien mir anfangs noch ziemlich verrückt und eher nach einer Schnapsidee, aber man kann ja einfach mal schauen, wie viel ein Busticket dorthin kosten würde (übrigens 15,20 hin und zurück). 

 

Eine gute Freundin war gerade auf Seminarfahrt in Dublin und somit wäre das die perfekte Gelegenheit sich wieder zu sehen. Am Freitag hatte ich frei und ich bekam glücklicherweise noch den halben Donnerstag als freien Tag geschenkt (Danke!) 

Zwei weitere Freiwillige schlossen sich an, und obwohl wir aufgrund von ungleichen Arbeitszeiten nicht die ganze Zeit zusammen waren, konnten wir doch etwas Zeit miteinander verbringen. 

 

Am Donnerstag machte ich mich mittags mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Thomastown, um den Bus nach Dublin zu nehmen. Es hat alles gut funktioniert und ich kam unversehrt um 15:30 Uhr im Stadtzentrum in Dublin an. Schnell fand ich zu den anderen Freiwilligen, die schon einen Bus am Morgen genommen hatten. 

Wir spazierten zum Hostel und checkten ein, um schon mal die Schlafsachen dort lagern zu können. Danach habe ich mich mit meiner Freundin im Trinity-College verabredet. Wir haben ungefähr 2 Stunden lang pausenlos gequatscht, was wirklich gut tat :D 

Informiert über alles, was zuhause gerade so los ist, schaute ich mir dann noch den Campus an. Das Trinity-College ist wirklich schön und beherbergt einige Schätze wie zum Beispiel das Book of Kells (ein sehr aufwendig verziertes Buch aus dem 8.Jahrhundert). Um 19:00 Uhr war es recht leer und nur vereinzelte Besucher verirrten sich noch in den Gebäudekomplex. 

Nach einer kurzen Shoppingtour machten wir einen langen Spaziergang zum Bahnhof, damit eine der Freiwilligen von dort aus den Rückweg antreten konnte. Mit dem Bus ging es dann zurück ins Hostel. 

 

Tipps zum Busfahren: 

1. Der Bus nimmt dich nur mit, wenn du schon bei Sichtung des Busses deinen Arm wedelnd hervorstreckst und am Bürgersteigrand stehst 

2. Man sollte das Fahrtgeld schon in Münzen passend bereit halten. Abgerechnet wird nach Anzahl der Stationen die man fährt und der Busfahrer wechselt nicht. 

 

Übernachtet haben wir in einem Frauenschlafsaal in einer internationalen Jugendherberge. Am nächsten Morgen ging es relativ früh los zurück ins Stadtzentrum. Das Frühstück im Hostel bestand typischerweise aus Cornflakes oder weißem Toast mit Butter oder Marmelade, was weder gesund ist, noch satt macht. Nach einem Abstecher im Supermarkt habe ich meine Reisebegleitung zum Busbahnhof gebracht und bin dann alleine weiter gegangen. Am Vortag hatte ich noch nicht die Möglichkeit, einen Überblick über die Stadt zu bekommen, das sollte sich jetzt aber ändern.

 

Ich beschloss, eine dieser touri-mäßigen Bustouren zu machen (Hop-on, Hop-off), einfach weil es die sicherste und einfachste Methode ist, in einer kurzen Zeit möglichst viel einer Stadt zu sehen. 

Es gibt 3 Anbieter solcher Touren in Dublin, mir wurde der grüne empfohlen. Für 18 Euro (Studentenpreis) bekam ich das Ticket für 24 Stunden, sowie freien Eintritt in das "Little Museum of Dublin". Wenn man aussteigt, muss man 10-15 Minuten auf den nächsten Bus warten, bei mir hat es aber nie so lange gedauert. Die Informationen gibt es entweder über Kopfhörer in vielen verschiedenen Sprachen oder auf Englisch live vom Busfahrer. 

Eine Rundtour dauert ca. 2 Stunden, ich bin aber immer wieder ausgestiegen, um mir die einzelnen Teile der Stadt anzusehen. 

 

Um 15:45 Uhr bin ich den Rückweg angetreten. Ich hätte zwar noch länger bleiben können, war aber doch ziemlich müde und kaputt. 

 

Einige Empfehlungen: 

Trinity College

 

 

 

Trinity-College: Der Campus lädt ein sich ungezwungen auf eine Wiese zu setzen und den Trubel drumherum zu beobachten. Im Gebäude gibt es auch viele Sitzgelegenheiten. 

Little Museum of Dublin

 

 

Little Museum of Dublin: Ein kleines Museum neben dem St. Stephen´s Green mit vielen interessanten Ausstellungsstücken und viel allgemeiner Hintergrundinformationen zur Stadtgeschichte. Am besten hat mir die Führung gefallen, die sehr lustig viele Punkte in der Geschichte beleuchtet. Das Museum besteht aus verschiedenen Räumen, von denen in der Führung die zwei wichtigsten abgegangen wurden. 

St. Steven´s Green

 

 

 

St. Stephen´s Green: Ein schöner, ruhiger Park in der Stadt mit vielen Blumen und Vögeln rund um einen Teich. Ideal für einen kleinen Spaziergang außerhalb vom Großstadttrubel

Außerdem empfohlen wurde mir (ich hatte nicht die Gelegenheit dort schon hin zu gehen): EPIC-Auswanderermuseum, National Gallery of Ireland, Naturkundemuseum und die Christchurch Cathedral

 

Fazit: Ich habe sicherlich nicht alles von der Stadt gesehen und hätte noch mehr ansehen können, aber es war bestimmt nicht der letzte Besuch. Trotz aller Anstrengungen bin ich froh, diese Reise auf gemacht zu haben. 

 

Dublin ist eine Stadt, die ungewöhnlicherweise nicht DEN Stadtkern und DIE Fußgängerzone hat. Die Stadt ist eher etwas verstreut auf das Gebiet um die Sehenswürdigkeiten herum. Diese sind meist nicht sofort als solche zu erkennen und man kann sich vor einer Reise gut überlegen, was man sich gerne ansehen möchte (Guiness/Whiskyproduktion, Museen, Shopping, Spaziergänge, Stadtgeschichte, etc.). Trotzdem sind um die Mittagszeit sehr viele Touristen unterwegs, denen man aber gut entgehen kann. Abends wird es schnell ruhiger und man kann sich freier bewegen. Ich habe insgesamt auch ziemlich viele Kirchen gesehen, wobei einige unter denen aufgekauft zu sein scheinen. Es ist schon etwas merkwürdig, wenn eine ehemalige Kirche an einen modernen Gebäudekomplex angeschlossen ist - von innen und von außen! 

 

Ich hatte insgesamt sehr schöne 24 Stunden in dieser Stadt.