Adventgarden

Am Freitagnachmittag ging Daniel nicht wie gewohnt zum Farmworkshop nach draußen, sondern in die Scheune. Dort sollte alles für den nächsten Tag vorbereitet werden. In der Mitte des großen Raumes wurde ein großer Baumstumpf positioniert. Darum herum wurde mit Moos eine Spirale gelegt. Dekoriert wird außerdem mit Ästen, Tannenzweigen, Efeu und Steinen. Daniel versucht den Efeu möglichst so um den Baumstumpf zu lege, dass es aussieht als würde alles wirklich so verwachsen sein. Am Ende des Nachmittags sieht es so aus als wäre jemand mit einer Gießkanne im Kreis gelaufen und hätte einen Wald ausgegossen. Daniel ist zufrieden. 

Am nächsten Tag wird im Haus alles vorbereitet um später Gäste empfangen zu können. Der Kamin ist vorbereitet, Kuchen auf Teller verteilt, Punsch brodelt auf dem Herd. Im ganzen Haus riecht es nach Orangen, Äpfeln, Zimt und Gebäck. Daniel freut sich schon sehr auf diese Veranstaltung, da diese die Adventszeit einleitet. Er kann kaum erwarten dass es draußen endlich dunkel wird und alle gemeinsam in die Scheune gehen. 

Dort stehen Teelichter bereit. Jeder, der hinein kommt bekommt ein Liederheft und ein Teelicht in die Hand. Außer einer großen Kerze auf dem Baumstumpf in der Mitte der Spirale gibt es kein Licht im Raum. Die Stuhlreihen um die Spirale herum füllen sich mit bekannten Gesichtern. Die ganze Community kommt zusammen. Daniel sitzt ruhig auf seinem Stuhl und beobachtet, wie die Menschen nach und nach die Plätze füllen. Er sieht am Anfang der Spirale eine Kiste mit Äpfeln. In jedem Apfel steckt eine Kerze. Nach einiger Zeit sind alle zur Ruhe gekommen und werden herzlich begrüßt. Es wird mit einem gemeinsamen Weihnachtslied begonnen, auf die viele weitere folgen. Es ist recht schwierig das Liederheft zu lesen, weil es so dunkel im Raum ist, aber Daniel kann die meisten Lieder sowieso auswendig. Jedes Jahr gibt es in der Community diese Veranstaltung und die Lieder wurden vorher schon fleißig geübt. Zwischendurch werden einige Stücke mit Querflöte und Geige gespielt. Daniel schließt die Augen und lauscht der Musik. Dann beobachtet er, wie ein kleines Kind aufsteht und zur Spirale tritt. Es hält Papas Hand in der einen Hand und eine Apfelkerze in der anderen. Vom Papa begleitet läuft das Kind der Weg in der Spirale bis zur großen Kerze in der Mitte. Mit etwas Hilfe entzündet es die Apfelkerze und läuft nun zurück um einen schönen Platz im Moos für die Kerze zu finden. Als das Kind wieder am Anfang der Spirale angekommen ist, steht schon der nächste Mensch mit seiner Apfelkerze bereit. Nach und nach treten immer mehr Menschen vor und gehen den Weg durch die Spirale. 

Nun ist auch Daniel an der Reihe. Er hat geduldig gewartet und nun ist seine Zeit gekommen. Er nimmt eine Kerze und läuft den Weg durch die Spirale, der den Weg des Lebens darstellt. Er entzündet seine Kerze und läuft zurück - trägt sein Licht in die Welt hinaus. Daniel entscheidet sich für einen Platz auf dem Ende, um dort seine Kerze abzustellen. Behutsam legt er den Apfel ins Moos. Von seinem Platz aus kann er sein Licht gut sehen. 

Daniel schaut den anderen Menschen zu, wie sie ihren Weg gehen und ihre Kerze entzünden. Der Raum wird immer heller und er kann die Lieder im Liederheft nun gut erkennen. Es werden noch einige Lieder gemeinsam gesungen und dann wird es ruhig. Jeder hatte seine Kerze entzündet und die Menschen beginnen nach und nach den Raum zu verlassen. Einige bleiben noch etwas sitzen, schauen auf die Spirale und lassen ihre Gedanken treiben. 

Daniel steht auf und macht sich auf den Weg ins Haus. Dort sind schon viele Leute. Es gibt Kuchen, Punsch und viele Gespräche. Daniel entdeckt einen Freund und sie unterhalten sich. Im Kamin leuchtet ein Feuer. Daniel freut sich schon sehr auf die kommende Adventszeit. 

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Bild mit freundlicher Genehmigung von M. W. G. Kelly (: