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Antwerpen

Ein wunderbarer Zwischenstopp auf einer wunderbaren Reise

"Wie, du möchtest schon wieder weg? Du bist doch gerade erst wieder zuhause angekommen!" - Diesen Satz habe ich in den Tagen nach meiner Rückkehr aus Irland (und Flensburg) sehr häufig gehört. Nur zuhause rumsitzen lässt mich den Sommer und Freundschaften auch nicht besser genießen als eine Reise. Am 11. August, nur eine knappe Woche nach meiner Rückkehr, ging es also wieder los. Zuerst einmal nach Frankreich ins schöne Taizé. Die Seele baumeln lassen, Zeit mit Freunden verbringen und über die momentane Lebenssituation reflektieren. Ich hatte die Entscheidung, an welcher Uni ich studieren möchte, mit im Gepäck. Eine schöne Woche verstrich, in der wir zwar nachts halb erfroren, aber jeden Morgen mit einem warmen Kakao und Schokobaguette wieder aufgetaut sind. 

Eigentlich wollten wir zu dritt, getrennt von dem Rest unserer kleinen Reisegruppe nach Marseille reisen. Durch teure Zugpreise, ungünstigen Abfahrtszeiten und eine schwierig zu gestaltende Rückreise entschieden wir uns allerdings dann doch dagegen. Ein andern Mal...

Also ging es für uns in die belgische Stadt Antwerpen. Wenn ich zuhause von meinem Reiseziel erzählte, habe ich mir oft anhören müssen, was ich denn in dieser industriellen, nicht schönen Stadt in den Niederlanden denn wolle (Antwerpen liegt in Belgien!). Ein wenig verunsichert ging es also mit dem Zug ab Aachen los. Innerhalb von wenigen Stunden und immer noch den Taizé-Ohrwürmern im Kopf, landeten wir in einem eigentlich viel zu großen Apartment am Rande des Hafens. Wir waren mittlerweile zu viert, denn es ist noch ein Freund in Aachen hinzu gestoßen. In den nächsten Tagen sind wir viel gelaufen (die Löcher in meinen Schuhen sind bestimmt um einige Millimeter größer geworden) und haben uns viele Teile der Stadt angesehen. 

Meine Tipps: 

1. MAS Museum. Das 'Museum aan de Stroom' liegt an einem schönen Hafenbecken am Rande der Innenstadt. Es ist uns schon am ersten Tag durch seine architektonischen Besonderheiten aufgefallen. Innen gibt es verschiedene Ausstellungen zum Thema Feste in verschiedenen Kulturen, Leben und Tod, die Ernährung einer modernen Stadt, in der nicht mehr jeder seine eigenen Schweine im Hinterhof hält, Hafenhandel,  Ur-amerikanische Kunst und eine offene Museumslagerhalle (wer wollte nicht gern schon mal wissen was das Museum eigentlich mit all den Stücken macht, die gerade nicht ausgestellt werden). 

Einige Highlights waren das 'Labor', in dem alternative Ernährungsmethoden für unsere immer weiter wachsende Bevölkerung vorgestellt wurden, eine originale Tanzorgel und auch eine lateinamerikanische Totenzeremonie. 

Das MAS Museum verfügt über eine weitere touristische Besonderheit. Die bis spät am Abend geöffnete, kostenlose Aussichtsplattform im 9. Stock des Gebäudes bietet eine atemberaubende Sicht über die Stadt, auch im Dunkeln. 

2. der Botanische Garten 

Natürlich machten wir uns auch auf die Suche nach dem botanischen Garten der Stadt. Der kleine park-ähnliche Garten liegt in einem Viertel in der Nähe des Bahnhofs und bietet sich ideal für einen kurzen Spaziergang oder ein Picknick im Grünen. Den Straßenlärm, welcher von außen hinein dringt könnte weniger sein, ansonsten aber ein schönes Plätzchen. 

3. Sint-Annatunnel

Der St.Anna-Tunnel, der für Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist, verbindet die Altstadt Antwerpens mit einem jüngeren Stadtteil auf der anderen Uferseite der Schelde. Der 1933 fertiggestellte Tunnel ist 572 Meter lang und verfügt über 4 Holzrolltreppen, die einen bequem und schnell in die 31 Meter tiefe Röhre befördern. Der Tunnel ist ein Erlebnis und vor allem empfehlenswert für ein Picknick im großen, angrenzenden Park und einen Blick auf die Skyline von Antwerpen. 

4. Belgische Spezialitäten :P 

Belgische Waffeln sind sehr schwer zu finden, vor allem wenn man nicht 7 Euro pro Waffel zahlen möchte. Trotzdem schmecken sie natürlich sehr lecker. 

Belgische Pommes hingegen gibt es auch schon zu kleinerem Preis. Bei Fritkot Max am Groenplaats gibt es eine der ältesten Pommesbuden in Antwerpen. Das Flair dieses Hauses zeigt viel über die Geschichte der fritierten Kartoffeln. 

Belgische Pommes von Fritkot Max

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